US RACING
Eine komplette Rennsportstruktur neu aufzubauen, ist ein ehrgeiziges Projekt. Doch Triumph geht das Wagnis ein und hat sich mit seinem völlig neu entwickelten Motocross-Bike dem Supercross-Rennsport verschrieben. 2024 wird Triumph nicht nur seine OEM-Motocross-Maschine auf den Markt bringen, die ein völlig neues Segment für die britische Marke erschließt, sondern auch in der heiß umkämpften SuperMotocross-Weltmeisterschaft (bestehend aus AMA Supercross Championship und AMA Pro-Motocross Series) in den 250er-Klassen antreten. Aufgrund der geltenden Homologationsregelung müssen die meisten Bauteile an den Rennmotorrädern aus der Serie stammen, daher müssen die OEM-Bikes natürlich dem allerhöchsten technischen Niveau entsprechen. Damit ist die Meisterschaft ein extrem hartes, aber auch ideales Entwicklungsumfeld für Offroad-Motorräder.
Triumph kann dabei auf das Know-how weltbekannter Sportler zurückgreifen. Dazu zählen Ricky Carmichael, mit neun AMA-Supercross-Meisterschaften und sieben AMA-Outdoor-Titeln wohl der größte US-amerikanische Motocross-Fahrer aller Zeiten, sowie der mehrfache Titelträger Ivan Tedesco. Beide waren maßgeblich an der Entwicklung der Maschine und des Rennprogramms beteiligt. Gepaart mit Triumphs technischem Know-how wird somit sichergestellt, dass das gesamte Offroad-Projekt für die Präzision und Zuverlässigkeit vorbereitet ist, die in der nächsten Supercross-Saison nötig sein werden.
Das in den USA ansässige Triumph Rennsportteam, das zunächst aus zwei Fahrern besteht, wird von den extrem erfahrenen Bobby Hewitt und Stephen Westfall geleitet sowie von den Branchengrößen Dave Arnold und Dudley Crammond. Alle arbeiten außerdem eng mit dem Weltmeisterschafts-Rennprogramm in Belgien zusammen, um wichtige Testdaten auszutauschen, sowie mit den Forschungs- und Entwicklungsingenieuren im weltweiten Hauptsitz im britischen Hinckley, um die Entwicklungsprozesse am Beginn einer neuen Ära für Triumph zu optimieren. 2025 möchte Triumph auch in die 450er-Klassen einsteigen.
Supercross
Die Supercross-Meisterschaft wird jedes Jahr von Januar bis Mai in großen Stadien in den USA ausgetragen. Sie genießt internationale Wertschätzung wegen ihrer künstlich angelegten Strecken, die technisch extrem anspruchsvoll sind und einige der härtesten Hindernisse für die Fahrer bereithalten; die Wellen- und Sprungsektionen sind ein Garant für den Erfolg von Supercross, ebenso wie die Starts aus dem Gatter. Die gesamte Meisterschaft umfasst 17 Saisonrennen für die 450SX-Teilnehmer auf 450-cm3-Maschinen, während die 250SX-Meisterschaft mit 250-cm3-Maschinen zweigeteilt ist, mit acht Veranstaltungen an der Ost- und sieben an der Westküste. Am Saisonende finden dann zwei „East/West Showdown“-Events statt. Darüber hinaus weisen einige der Veranstaltungen den „Triple Crown“-Status " auf, das heißt, es gibt drei „Hauptrennen“ statt wie üblich eins. Beim Triple-Crown-Format werden für jeden Lauf die vollen normalen Meisterschaftspunkte vergeben, zusätzlich gibt es eine separate Triple-Crown-Meisterschaft (drei Saisonläufe für 450SX, zwei bzw. ein Saisonlauf für 250SX).
Supercross findet in der Regel an einem Samstag statt, wobei die Qualifizierten die „Abend-Show“ erreichen. Die Fahrer werden für das Qualifikationstraining 1 und 2 in Gruppen eingeteilt, und die schnellsten 40 qualifizieren sich für den nächsten Programmteil. Dieses Zeittraining bestimmt auch die Wahl des Startgatters für die Vorläufe. Die Fahrer jeder Kategorie treten in einem von zwei Vorläufen pro Klasse an, die jeweils sechs Minuten plus eine Runde dauern. Neun Fahrer aus jedem Vorlauf qualifizieren sich für das Hauptrennen mit 22 Startplätzen. Die nicht direkt qualifizierten Fahrer kämpfen im Hoffnungslauf über fünf Minuten plus eine Runde um die letzten vier Startplätze für das Hauptrennen.
Das 250SX-Hauptrennen dauert 15 Minuten plus 1 Runde, das der 450SX-Klasse 20 Minuten plus 1 Runde. Punkte werden von der 1. bis zur 22. Position vergeben.
Pro-Motocross
Pro-Motocross wird draußen auf „natürlicherem“ Terrain auf klassischen Motocross-Strecken in den USA ausgetragen. Insgesamt gibt es 11 Saisonrennen. Mit Einzelsprüngen, Sprungsektionen, Böschungen und Kurven – in Sand, auf Lehm, auf hartem Untergrund und bei wechselndem Wetter – ähnelt Motocross mehr seinem Vorläufer, der auch als „Scrambling“ bekannt ist. Der Austragungsmodus für diese Meisterschaft sieht wie folgt aus: Die beiden Klassen werden für eine 15-minütige Trainingssitzung jeweils in zwei Gruppen aufgeteilt. Auf ein Starttraining folgt ein 15-minütiges Zeittraining, und die schnellsten 40 aus den beiden Gruppen qualifizieren sich für die Rennen am Nachmittag. Diejenigen, die sich nicht qualifizieren, nehmen an einem Trostlauf teil. Nach einer Besichtigungsrunde werden in der 250er- und 450er-Klasse jeweils zwei Läufe von 30 Minuten plus zwei Runden gefahren. Aus dem Ergebnis der beiden Läufe geht dann der Gesamtsieger hervor. Anders als bei Weltmeisterschafts-Events findet alles an einem Tag statt.
SuperMotocross Play-offs
Nach 17 Supercross- und 11 Pro-Motocross-Saisonläufen wird die SuperMotocross-Weltmeisterschaft in zwei Play-offs und einem anschließenden Finale entschieden. Die 20 Bestplatzierten in der kombinierten Supercross- und Pro-Motocross-Punktwertung sind automatisch für die Läufe der SuperMotocross-Weltmeisterschaft qualifiziert, die mit einem riesigen Saison-Preisgeld von 10 Millionen US-Dollar dotiert ist. Im Finale werden insgesamt 5,5 Millionen US-Dollar ausgeschüttet, wobei eine Million an den Meister in der 450-cm3-Klasse geht.
Vor den Play-offs wird die Punktwertung in beiden Klassen zurückgesetzt. Die 20 besten Fahrer sind für die Play-offs gesetzt und erhalten vorab so viele Punkte wie bei einer einzelnen Supercross-Veranstaltung – 26 Punkte für den Führenden nach der regulären Saison, 23 für den Zweiten, 21 für den Dritten, 19 für den Vierten, dann immer ein Punkt weniger bis zum 20.
Im ersten Play-off wird für die 22 Bestplatzierten die Punktevergabe aus der regulären Saison beibehalten. Im zweiten Play-off werden doppelt so viele und im Finale dreimal so viele Punkte vergeben.
Die 20 besten Fahrer sind automatisch für die SuperMotocross-Veranstaltungen gesetzt, während diejenigen auf den Plätzen 21 bis 30 in einem Hoffnungslauf um die letzten beiden Startplätze bei jedem Event kämpfen. Dieser Austragungsmodus ist neu für 2023, und die Rennen wurden von den Motorsportfans mit Spannung erwartet.