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INSIDER-EINBLICKE VON JAMES TOSELAND: 11. JUNI 2019

ITALIEN: AUTODROMO DI MUGELLO


Mugello! 

Diese Rennstrecke ist vergleichbar mit einem Amphitheater!
Wenn Du ein echter Motorradfan bist und noch nach Rennstrecken für deine Bucket-List suchst, dann solltest Du unbedingt Mugello besuchen. Aus den sanften Hügeln von Florenz gearbeitet, ist dies eine der beeindruckendsten Rennstrecken zum Fahren und Zuschauen.

Moto 3

Die leidenschaftlichen italienischen Fans wurden am frühen Sonntagmorgen belohnt, als ein junger Italiener seinen ersten Grand Prix Sieg einfuhr und die italienischen Festspiele einleitete. Tony Arbolino ist gerade einmal 18 Jahre alt und ist in den letzten Jahren langsam, aber sicher das Ranking hochgeklettert – was für ein fantastischer Ort, um seine beste Form zu präsentieren.
Für Tony war es allerdings nicht einfach. Insgesamt sieben Fahrer überquerten die Ziellinie in weniger als einer halben Sekunde, um so ein weiteres episches Moto3 Rennen zu beenden.
Nach John McPhee´s atemberaubendem Sieg bei der letzten Runde in Le Mans, war er auch diesmal wieder ganz vorne mit dabei und sehr unglücklich darüber, dass er nicht erneut auf dem Podium landete. Es sieht so aus, als hätte John ein gutes Set-Up und ich hoffe, dass er diese Form für den Rest der Saison konservieren kann.
Obwohl Aron Canet als Siebter in der Spitzengruppe das Schlusslicht bildete, führt er die Meisterschaft noch immer an. Es ist nur eine 3-Punkte-Führung, also ist die Meisterschaft weiterhin vollkommen offen und ich kann es kaum erwarten, dass die jungen Fahrer in der nächsten Runde in Katalonien wieder um die Podiumsplätze kämpfen.

Moto 2

Die Geschwindigkeit der Moto2 Fahrer in Mugello unterstrich erneut die enorme Leistungskraft des Triumph Motors in diesem Jahr. In Mugello sah man am Freitag zum ersten Mal in der Geschichte der Rennstrecke, wie die Moto2 Bikes über 300 km/h fuhren.
Marcel Schrotter brach den alten Rundenrekord, sicherte sich die Pole Position und pulverisierte den Rekord für die gesamte Renndistanz.
Das Einzige, was an diesem Wochenende beeindruckender war als die Pferdestärken des Triumph Motors, war Alex Marquez. Er sicherte sich den Sieg in Mugello und es war nicht nur irgendein Sieg, sondern er dominierte das Rennen.
Durch den Wechsel auf den Triumph Motor in diesem Jahr sieht es so aus, als hätte man Alex ein Paket gegeben, das ihn endlich zu seinem Bruder Marc in die große Liga befördern könnte.
Beim Rennsport dreht sich alles um das Timing. Wenn die Moto2 Weltmeisterschaft weiterhin mit dem Honda-Aggregat gefahren worden wäre, dann hätte Alex den Spitzenteams in der MotoGP vielleicht sein wirkliches Potenzial nie zeigen können. Der Wechsel zu Triumph in diesem Jahr unterstreicht viel besser Alex´ Fahrstil und es scheint, als wäre er ein Champion der Zukunft. Das hätte ich bei der Art und Weise, wie er den Honda Motor gefahren ist, nicht sagen können. Was für einen Unterschied ein Jahr machen kann...
Luca Marini erzielte seinen ersten Podiumsplatz der Saison und der stets stabile Thomas Luthi wurde Dritter. Nur 4 Punkte trennen die Top 3 voneinander, wobei Lorenzo Baldassari nach dem vierten Platz am Wochenende noch immer die Tabelle anführt.
Bei der langen Geraden in Katalonien würde es mich nicht wundern, wenn beim nächsten Rennen wieder Rekorde gebrochen werden. Ich kann es kaum erwarten.

MotoGP

Alex Marquez hat die italienische Party am Sonntag für kurze Zeit verdorben, aber Danilo Petrucci verstand es, den Tag für alle italienischen Motorradfans, die am Streckenrand das Rennen verfolgten, auf die bestmögliche Weise zu beenden.
Ich beobachte Danilos Entwicklung  schon seit vielen Jahren. Und das schon seit der Zeit der europäischen Supersport 600 Tage, als ich selbst noch Rennfahrer war.
Er ist einer der nettesten Jungs, die man im Fahrerlager treffen kann und ich habe ihm am Sonntag wirklich die Daumen gedrückt. Einen Sieg in der MotoGP zu erreichen, ist der Höhepunkt der Karriere eines jeden Fahrers und dies beim Rennen in seinem Heimatland zu tun, vor den Augen der Fans, muss für ihn unglaublich gewesen sein. Er hatte es nach all den Jahren harter Arbeit auch eindeutig verdient.
Auf der Zielline gab es ein Ducati-Sandwich mit Marc Marquez-Füllung. Was für ein Rennen und ich habe vom Anfang bis zum Ende buchstäblich am Bildschirm geklebt.
Es sieht bereits nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen für die Meisterschaft zwischen Marc und Dovi aus, aber die schiere Anzahl der Fahrer, die zu einem Podiumsplatz fähig sind, macht das Rennen unglaublich spannend. Marc Marquez, Andrea Dovizioso, Danilo Petrucci, Alex Rins, Valentino Rossi, Cal Crutchlow, Jack Miller, Maverick Vinales, Fabio Quartararo, Francesco Bagnaia, Jorge Lorenzo und Takaaki Nakagami  - alles Fahrer mit der richtigen Performance, um dieses Jahr auf dem Podium zu landen! 
12 Fahrer mit diesem Tempo bedeuten, dass selbst wenn Marc Marquez in dieser Saison noch eine weitere Meisterschaft gewinnt, das Rennen unvorhersehbar spannend wird.

Im letzten Jahr gewann Ducati das Rennen in Katalonien und Marc wird sich sicher daran erinnern. Es wird kein einfaches Wochenende für ihn, bei der Power, mit der die Ducatis die so lange Start-/ Zielgerade hinunter rasen werden - aber ich weiß, dass die Ducati-Jungs es nicht wagen werden, sich umzuschauen. Denn „die Ameise“ wird genau dort sein, da bin ich mir sicher.
Ich freue mich auf das nächste Rennen in Spanien!
Schau bald wieder auf meinem Blog vorbei!
JT.

 

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